STIMME unterwegs

Grenzerfahrungen am Point Alpha

Dieses Jahr führte die jährliche Exkursion die STIMME RosbachRodheim nach Osthessen. „Gemeinsam schöne Gegenden erkunden, Geschichte erleben und neue Eindrücke sammeln macht Freude und bringt Kraft – auch für vor uns liegende Aufgaben in der Kommunalpolitik“, so der Vorsitzende Dieter Kurth. Die Mittelgebirgslandschaft der Rhön, auch „Land der offenen Fernen“ genannt, war diesmal das Ziel. Aber nicht die Wasserkuppe oder das Franziskanerkloster Kreuzberg waren das Ziel, sondern die Gedenkstätte Point Alpha – ein unvergessliches Zeitzeugnis.
Hier in der Rhön, im Herzen Deutschlands, trennte der Eiserne Vorhang die Menschen. Der ehemalige „Observation Point Alpha“ der US-Army macht diesen Teil der einstigen innerdeutschen Grenze zu einem einzigartigen Zeugnis der Zeitgeschichte – so ist es in einem Flyer zu lesen. Die Älteren, insbesondere wenn sie an der damaligen Zonengrenze aufgewachsen sind, haben noch persönliche Erinnerungen an und mit dem unmenschlichen
„Schutzwall gegen den Kapitalismus“, wie ihn die DDR-Führung auch nannte. Die Jüngeren können sich heute kaum noch vorstellen was sich Menschen haben einfallen lassen, um die eigenen Staatsbürger an einem Grenzübertritt zu hindern. Das Haus an der Grenze vermittelt einen Eindruck davon. Eine eindrucksvolle Gedenkstättenführung vertiefte diese nachhaltig. Der Begleiter der STIMME war ein älterer Einwohner aus Geisa, der thüringischen Gemeinde direkt an der Grenze. Er verband geschichtliche Fakten mit teils sehr persönlichen Erinnerungen.

Man konnte ihm anmerken, dass ihn das Erlebte noch heute, 33 Jahre nach dem Fall der Mauer und Grenze, zutiefst beschäftigte. Eine ausdrucksstarke Persönlichkeit, Zeitzeuge und deshalb so wichtig besonders für unsere Jugend.
Nach einem kleinen Imbiss im „Black Horse Inn“, im ehemaligen US-Camp ging es weiter zum Mahnmal Bodesruh bei Kleinensee. Dieser Turm, am 17. Juni 1964 vom damaligen hessischen Ministerpräsidenten Georg August Zinn eingeweiht, sollte an die deutsche Teilung und die Folgen des Zweiten Weltkriegs erinnern und zur friedlichen Wiedervereinigung mahnen. Am Rande: der Vorsitzende der STIMME war damals dabei.
Anschließend war Philippsthal mit der ehemaligen Druckerei Hossfeld Ziel. Mitten durch deren Haus ging die innerdeutsche Grenze. Nach einem Abstecher im thüringischen Vacha auf der anderen Seite der Werra erreichten dann die Stimmen ihr Hotel. Angeregte Gespräche, gut bürgerliches Essen und ein fröhliches Beisammensein rundeten den eindrucksvollen Tag ab.
Am nächsten Vormittag stand eine improvisierte Stadtführung durch die Altstadt Bad Hersfelds auf dem Programm. Der Stadt mit dem ältesten Fest, dem Lullusfest, der ältesten Glocke Deutschlands, der Lullusglocke, der Stiftsruine, dem Standort der Festspiele und den Söhnen Konrad Duden und Konrad Zuse, dem Erbauer des ersten Computers im Jahre 1941. Weil das Wetter nicht mehr mitspielte, trat man die Heimfahrt an.
Die Truppe war sich einig, wieder eine gelungene Exkursion der STIMME. „Eine tolle Organisation und eine schöne gemeinsame Zeit“, so drückte es Christoph Käding, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, aus.
Nächstes Jahr gibt’s wieder eine Exkursion, mal sehen, wo sie uns hinführt.

Ansprechpartner: Stimme RosbachRodheim
Dieter Kurth Königsberger Str. 6 Tel.: 06007/92022
E-Mail: dm.kurth@gmx.de